Donnerstag, 1. September 2016

helvetismen: warum die mieze in der schweiz ein büsi ist.

Achtung, Cat-Content! Ungewohnte Worte von mir, mag ich doch lieber Hunde als Katzen, dennoch: Es geht um Katzen, bzw. Chatz und Chätzli. Richtig, es geht um Helvetismen!

Was dem Deutschen die Miez, die Miezekatze und die Muschi, ist dem Deutschschweizer das Büsi. Und das/die Bus, Buus, Büsel und Büseli. (So ganz komme ich mit den alemannischen, bzw. helvetischen Artikeln nicht klar, daher bin ich mir nicht sicher, ob es die oder doch das heißt.) Wie kommt ein dermaßen sprachlicher Unterschied zustande? Und warum überhaupt Büsi?

Bratbär Spike the bump - Foto & Katze: Carola Heine

Etymologisches: Von der Katze zur Mieze

Um mir einen Überblick zu verschaffen, habe ich zuerst recherchiert, wie das Wort Katze in den verschiedenen Gegenden Europas und in heimischen Gefilden damals lautet und lautete. Grimms Wörterbuch war, wie immer, eine Quelle des Wissens: Die Herkunft des Wanderwortes Katze ist nicht gekrt, das Wort klingt überall ähnlich. Wir kamen über das althochdeutsche Wort kazza, bzw. chazza zum mittelhochdeutschen Wort Katze, das wir beibehalten haben. In den Niederlanden heißt es kat, im angelsächsischen Raum cat, im dänischen kat, bzw. hunkat (Katze) und hankat (Kater), im französischen chat, im spanischen gata und gato.

Spannender wird es, wenn es um Koseformen, wie Miezekatze oder eben Büsi geht. Die Schmeichelnamen entstanden aus dem Lockruf für die Samtpfote - ich denke, jeder kennt Miez, Miez, Miez oder miezmiez. Wie erwähnt, kenne ich mich mit Katzen nicht gut aus, daher kann ich nicht sagen, ob es sich wirklich so verhält: ... wie alle dergleichen lockrufe, lautmalend nach der stimme des thieres; es hat sich nachher als schmeichelname der katze selbst ergeben, die miez und die mieze, auch verdeutlichend die miezekatze ... (Quelle: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm

Während wir im deutschen Gebiet fast alle durch Miauen, Maunzen und Mauen von dem Wort Katze zu den mehr oder weniger ähnlichen Koseformen Miez, Mieze und Miezekätzchen kamen, sieht das in den uns umgebenden Ländern anders aus: In England gibt es puss, in Norwegen puse, im Elsass bise und bize, im Schwabenland buse und in der Schweiz busi und büsi. Sagt Grimms Wörterbuch, und denen glaube ich. Die Ähnlichkeiten sind vorhanden, außer zum Deutschen, woran immer das nun wieder liegen mag.

Dort, im Wörterbuch, wird allerdings ebenfalls erwähnt, dass mit bus und busch in der Deutschschweiz auch Kälbchen angelockt werden und ein Kalb auch buschi, buscheli, buseli oder büseli genannt wird, was wiederum gleichfalls für andere junge Tiere gelten kann. Denn, wie könnte es anders sein, natürlich gibt es in der Deutschschweiz immer einen oder mehrere Diminutive. Es ist wohl etwas kompliziert!

Spike, seines Zeichens Bratbär. Foto, Kater und Erklärungen zum Wort Bratbär: Carola Heine
 
(Keine) Ausnahme Alemannien

Jedenfalls machen wir es alle, in allen Sprachen: Wir (ich eher nicht, aber ihr) rufen und locken Katzen. Der Engländer ruft zum Beispiel puss, puss, puss!. Von dort, und möglicherweise von unserem Kosenamen Muschi, kommen wir vielleicht in den alemannischen Sprachraum, wo die Katze mit den Wortlauten bus bus! oder büs-büs! angelockt wird. (Grüße von der Lautverschiebung!)

Das wäre die Erklärung! Allerdings gehen die Schweizer etwas weiter, denn dort gibt Redewendungen und Phrasen, in denen die Mieze vorkommt. Beispiele:

Em Chätzli Büseli sääge bedeutet Beleidigungen mit Schmeicheleien zu verbinden.

S Isch Büse was Bäse bedeutet das beides gleich schlimm ist.

Büsele-bäsele, Büseli-Bauseli mache bedeutet (übertrieben) rücksichtsvoll mit jemanden verfahren.

Und dann kommt auch wieder das Kalb ins Spiel: Tue wien es Buseli steht für mutwilliges Herumtollen.  

Haben wir so etwas auch? Mir fällt nicht viel ein, außer vielleicht abgehen wie Schmidts Katze

Exkurs: Flaum und Flausch - vielleicht eine Erklärung
  
Ich frage mich, ob eine deutsche Katze miezt, eine englische pusst und eine Schweizer büst oder wir uns das nur einreden? Und ich bin mir in Sachen Lautmalerei und Miezekatze nicht ganz sicher und mutmaße frohgemut, dass die Koseformen vielleicht mit dem Flauschigen der Katze zu tun haben, denn Büsel und Büseli bezeichnen in Deutschschweizer Dialekten auch etwas Flockiges, Zottiges, oft von kugeliger Form, eine Troddel oder Quaste, zum Beispiel Samenfederchen des Löwenzahns oder Blütenkätzchen der Weide oder Haselnuss. Und Büseli wird dort auch ein breitblättriges Wollgras genannt. Buslig bedeutet wollig und flockig - könnte das vielleicht von der Katze ausgehen oder andersrum, die Katze wurde nach der Natur bekost? Ich weiß es nicht. Was ich aber weiß, dass die Busle, im Vergleich zum Büsi, große Katze oder dicke Frau bedeutet. 

Na bitte, wieder ein Rätsel.

PS: Entnommen habe ich die Redewendungen und Satzglieder der letzten beiden Absätze dem Zürichdeutschen Wörterbuch, das der Mann mit in die Ehe brachte.

PPS: Und wer mehr über die Herkunft der Bezeichnung Muschi wissen möchte, empfehle ich diesen schönen Artikel zum Thema: Muschi gesucht

Dienstag, 16. August 2016

schibbolethe & helvetismen: so richtig schoppen.

Jau, ganz richtig gelesen und auch kein Tippfehler! Es geht ums Schoppen, was lediglich im entfernten Sinne mit dem Shoppen zu tun hat und auch nichts mit dem Schoppen Wein oder Bier. Shoppen mache ich nur, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Beim Schoppen sieht es anders aus. Wenn auch nicht viel. Dem Schoppen gehen wir alle ab und an nach, denke ich.

Schibbolethe sind schön! 

Ich fange besser vorne an. Mit dem Schibboleth. Das ist nämlich ein Erkennungszeichen, ein Losungswort und ein Merkmal. Letzteres trifft in diesem Fall zu, denn so ein Schibboleth kennzeichnet die sprachliche Herkunft, bzw. die sprachliche Besonderheit, mit der sich ein Sprecher einer regionalen oder/und sozialen Gruppe zuordnen lässt. Oder anders: Unsere Aussprache und unsere Wortwahl verraten unsere Herkunft. Schibbolethe können wir nämlich nicht einfach abstellen, meist wissen wir nicht einmal, dass wir welche haben. 

Sie sind international und in allen Sprachen, bei allen Menschen und an allen Orten der Welt zu finden. Meine Abstammung ist gemischt, d. h. meine Schibbolethe kann ich zumeist im Ruhrgebiet verorten, was zuweilen deutlich hör- und erkennbar ist. Der Name der Nachbarstadt Dortmund ist so ein Beispiel, denn ich sage Doatmund. Immer. Oder Bannhoff, und nicht Bahnhof.

In der Schweiz! In der Schweiz! In der Schweiz!

Der weltbeste Mann, der eindeutig, nachweislich und auf jeden Fall meiner ist, ist Schweizer - und verfügt daher über eine Fülle von Schibbolethen. Von Haus aus und ohne große Anstrengung. Gut, er spricht nicht Deutsch wie Emil, der übrigens eine Schweizer Variante des ganz gewöhnlichen Standarddeutschen oder Schweizer Hochdeutsch spricht und nicht, wie wir oftmals glauben, einen Schweizer Dialekt zur Schau trägt - dennoch schimmert selbst bei meinem Gespons der helvetische Einschlag durch. Zum Beispiel bei der Betonung und der Aussprache - und bei der Wortwahl und der Wortbedeutung, womit wir bei den Helvetismen sind. 

Schweizerdeutsch, das es so gar nicht gibt, nennt einen überreichen Schatz an Wörtern sein Eigen, die wir hier im Norden gar nicht kennen. Ja, richtig gehört, für ziemliche viele Schweizer bin ich als Bochumerin eine Norddeutsche, was daran liegt, dass alles südlich von, hm, sagen wir mal Karlsruhe sprachlich immer fremder wird. Das liegt wiederum daran, dass das Schweizer Standarddeutsch und die Schweizer Dialekte dem Alemannischen entstammen und keine eigene Sprache sind. Bevor die Empörung der Helveten über mich kommt, wechsel ich nonchalant zum Wort und Verb schoppen.
 
Rein oder raus: Schoppen im Süden und im Norden

Während ich, wenn ich schoppe, zum Beispiel ein T-Shirt ein wenig aus der Hose ziehe oder die Socken locker nach unten drappiere, sieht das bei meinem Herzallerliebsten ganz anders aus: Wenn er schoppt, stopft er Kleidung in Kleidung hinein. Wenn er sein T-Shirt schoppt, engt es ihn nicht wie bei mir ein und sitzt zu stramm - es hängt an ihm herum und er stopft es in die Hose. Ich ziehe rein, er heraus. Ich bausche (auf), er stopft (hinein). Bayern, Österreicher und Schweizer gehen dem Hineinstopfen nach, wir anderen dem Bauschen, alle schoppen wir.

Etymologisch kommt schoppen aus dem Mittelhochdeutschen und zwar von dem mittelhochdeutschen Verb schoppen, einer Intensivbildung des Verbes schieben. Interessanterweise lautete der althochdeutsche Vorgänger scioban und der gotische tiuhan - Sprache lebt. Wie und wann es zur genauen Bedeutungsänderung des Wortes schoppen gekommen ist, wie weit die 2. Lautverschiebung, die die Deutschschweizer Dialekte nur bedingt mitgemacht haben, damit zu tun hat - nun, das würde vielleicht zu weit führen. 

Also, schnell das Deutscherschweizer Idiotikon, das Wörterbuch der Schweizer Mundarten, und das deutsche Pendant, Grimms Wörterbuch, aufgeschlagen und nachgeschaut. Und tada:

deutschschweizer dialekte helvetismen
 
schoppen hochdeutsch deutsch

Belassen wir es dabei, dass alle, die Deutsch sprechen, Kleidung schieben. Manche rein, manche raus. So ist das halt mit den Schibbolethen. Und nun denke ich über gesmokte Blusen und das Smoken an sich nach ...

Dienstag, 9. August 2016

schwedische textfüße mit aha-effekt.

Meine Kollegin im doppelten Sinne - arbeitstechnisch und vom Studienfach her - Gesa Füßle oder auch Frau Textfuß hat mit dem Buske-Verlag einen Schwedisch-Sprachkalender verfasst und geschrieben. Nett wie sie ist, hat sie Belegexemplare verschenkt. Und ich hatte Glück! Ich habe einen Sprachkalender Schwedisch für 2017! Ich freue mich und danke Gesa.


Geneigte Leserinnen und Leser wissen natürlich, dass ich Skandinavistik studiert habe und daher über Vorkenntnisse verfüge. Über mannigfaltige Kenntnisse skandinavischer Sprachen sogar. Allerdings mit einer Einschränkung: Ich habe nie Schwedisch gelernt. Ergo bin ich (in Bereich der neuen skandinavischen Sprachen) ziemlich im Norwegischen und Dänischen verhaftet; vielleicht hänge ich da sogar fest. Das zeigt sich spätestens in der Aussprache und grundsätzlich bei der Grammatik. 

Auch daran haben Gesa und der Buske-Verlag gedacht: Der Kalender ist nicht nur hübsch anzusehen, also angenehm in der sogenannten Optik, Farbwahl, Schriftart und Haptik, er ist auch ungemein praktisch - was Ihr anhand dieser Fotos auf den ersten Blick seht.



Auf dem jeweiligen, täglichen neuem Blatt finde ich alle relevanten Angaben, die einen Kalender ausmachen - und lerne nebenbei Schwedisch. Jedes Kalenderblatt beinhaltet nämlich eine kurzweilige Aufgabe, deren Lösung sehr hilfreich und in deutscher Sprache auf der Rückseite zu finden ist. Abwechslungsreich und lebensnah (und nicht merkwürdig theoretisch) ist das Ganze auch noch, denn Gesa paukt mir keine drögen und langweiligen Phrasen ein und fragt sie stoisch ab, nöö, es macht Spaß. So viel, dass vielleicht doch mal ein Urlaub in Schweden ansteht - und nicht immer in Norwegen oder Dänemark. 

Eine Einschränkung muss ich machen. Eigentlich sogar zwei, die recht klein sind. Beide haben rein gar nichts mit Gesa, dem Buske-Verlag oder dem Schwedisch-Sprachkalender zu tun: 

1. Da ich die Neigung zu Besonderheit und Erbsenzählerei habe und von Haus aus Philologin bin, bemühe ich dennoch ab und an eine Suchmaschine, um die korrekte Aussprache zu finden und vergleiche Verbformen, Adjektive, Schreibweisen und weiteren Klimbim zwischen den einzelnen skandinavischen Sprachen. So ist das halt, wenn man, wie ich, Gedrucktes in der Hand haben möchte und keine App. 

2. Für Anfänger ist der Kalender nur bedingt geeignet, er setzt (mindestens) Grundkenntnisse (im besten Fall) des Schwedischen, oder (wie es bei mir ist und aufgrund der Ähnlichkeit der Sprachen) anderer skandinavischer Sprachen voraus. 

Obwohl ich die heikle Ahnung habe, in Schweden werde ich rein sprachlich für eine mehr oder weniger gelungene deutsch-dänisch-norwegische Wundertüte gehalten. Aber dafür kann schließlich Gesa nichts! Im Gegenteil! Frau Textfuß gehört kräftig gelobt! Für ihren Elan, ihren Fleiß und ihre Freude!

Und nun entschuldigt mich bitte und kauft zuhauf den Schwedisch Sprachkalender 2017 oder schaut Euch an, was Gesa so macht. Oder anders: Heja, Sverige!

Montag, 11. April 2016

redewendungen und rechtschreibung: wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Es mag Sie vielleicht erstaunen, doch die Redensart Wer zuerst kommt, mahlt zuerst hat rein gar nichts mit Malbüchern für Erwachsene und auch nicht mit den mehr oder weniger überzeugenden Kritzeleien Ihres Nachwuchses zu tun. Es geht schlicht und einfach ums Mahlen. Genauer: um das Mahlen von Mehl. Und ganz genau: Um eine Art gesetzliche Regelung des Mittelalters, in der das Mahlen von Mehl in der Mühlenordnung festgelegt war. Dementsprechend schreiben Sie bitte nicht malen, sondern mahlen - mit h. Dankeschön.

Foto: wortfeiler | Barbara Piontek

 

Der Sachsenspiegel: von der Kürze in die Länge


Falls Sie mehr wissen möchten, lesen Sie nun weiter. Die Redewendung ist kein sinnfreier Spruch, keine Bauernregel, keine christliche Belehrung - dahinter steckt etwas. Nämlich der Sachsenspiegel, der zwischen 1220 und 1235 entstand und das älteste Rechtsbuch ist, das wir haben. Vielleicht gab es ältere Aufzeichnungen, aber die haben wir leider nicht mehr, ergo:

Der Sachsenspiegel wurde von Eike von Repgow, der mit seiner Familie in Reppichau als Vasall der Erzbischöfe von Magdeburg lebte, geschrieben. (Wie und warum es die Repgows als Ostfalen aus Niedersachsen in die Provinz nach Sachsen-Anhalt verschlug, nun, das könnte prosaische Ursachen haben oder eine interessante Geschichte mit sich bringen - ich weiß es leider nicht.) Der Sachsenspiegel beruht (sehr wahrscheinlich) auf einem lateinischen Werk namens Auctor vetus de beneficiis und wir gehen davon aus, er wurde im Auftrag (von Kirche und/oder Adel) geschrieben und auch nicht alleine von Eike von Repgow. Im Sachsenspiegel geht es um Landrecht und Lehnrecht.

Der Sachsenspiegel ist eine ganz tolle Sache. Er ist nämlich nicht nur sehr alt, es handelt sich dabei auch um die erste Prosaliteratur, die in Mittelniederdeutsch verfasst wurde. (Weil wir nicht wissen, ob es davor noch etwas gab, gehen wir davon aus, es ist so.) Die Sache mit der Schriftlichkeit ist auch wichtig zu erwähnen, denn - aus welchen Gründen auch immer - war mittelalterliches Recht ein Gewohnheitsrecht, das mündlich überliefert wurde. Der Sachsenspiegel war so beliebt und erfolgreich, das er eine sehr große Verbreitung erfuhr, z. B. bis in die Niederlande, ins Baltikum, als Vorlage für andere Rechtsbücher galt und bis ins 19. Jahrhundert angewendet und verwendet wurde.

Regeln über Regeln und eine Mühlenordnung


Eine der vielen Regelungen des Sachsenspiegels ist die Mühlenordnung. Müller war kein sonderlich ehrbarer Berufsstand, sie standen stetig im Verdacht falsch zu wiegen, zu messen und zu rechnen. Und weil das schlecht fürs Geschäft war, und die Landesherren sich nicht dauernd Beschwerden anhören mochten und Geld verdienen wollten, kam ihnen die Mühlenordnung sehr recht. Jedenfalls findet sich in dieser Ordnung der denkwürdige Satz: Die ok irst to der molen kumt, die sal erst malen. Heute heißt er: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Dennoch stammt genau dieses Sprichwort aus dem Anfang des 13. Jahrhunderts, aus dem Sachsenspiegel und der Mühlenordnung. 

Und wenn Sie nun doch etwas neugierig geworden sind und einen Blick in den Sachsenspiegel werfen möchten, so können Sie das problemlos und einfach: Der digitalisierte Sachsenspiegel steht für Sie bereit. Aber natürlich nur, wenn Sie in Zukunft Wer zuerst kommt, mahlt zuerst mit h schreiben.

Donnerstag, 7. April 2016

malbücher für erwachsene: linientreue affirmation.

Trends zu folgen ist mir fremd. Woran das liegt, dazu können Theorien bemüht und mir wilde Ideen um die Ohren gehauen werden. Was alle gerade und jetzt machen, oder demnächst machen wollen, sollen, werden und können, nun, das geht an mir vorbei. Daher ist es keine Überraschung, dass ich erst in den letzten Wochen auf ein Phänomen stieß, das mich weiterhin erstaunt: 

Verlage jubilieren, Schreibwarenhändler (so es sie noch gibt) wundern sich über leere Regale und Stifthersteller machen Überstunden - Malbücher für Erwachsene sind der Grund. Natürlich hat der Trend nicht einen so banalen Namen, Adult Coloring lautet die korrekte, trendige Bezeichnung des Hobbys für jedermann. Und es ist eine ernste Sache, die mit Hingabe, Vehemenz und Akribie betrieben wird. Schließlich werden weitreichende Entscheidungen getroffen! Welches Rot oder doch lieber Lila? Oh, wahrscheinlich ist das mein Kardinalfehler: Bestimmt geht es um Farben, die Mauve oder Schlamm heißen. Die Qual der Wahl aus dem eigenen Sortiment der 140 Buntstifte hat schließlich weitreichende Folgen. 

Stifte raus!

 

Theorie ist eine Sache, Praxis die andere. (Und nicht der klingonische Mond.) Also habe ich es getan. Die Buntstifte rausgekramt, Anspitzer und Radiergummi ebenfalls und frisch ans Werk. Vielleicht waren die Ausgangsvoraussetzungen ein wenig unfair, denn ein Malbuch habe ich nicht gekauft, lediglich einen Auszug aus einem ausgedruckt. Stifte habe ich auch nicht gekauft, sondern genommen, was da war, wobei das vielleicht den Eventcharakter schmälert. Möglicherweise habe ich mir nicht ausreichend Mühe gegeben und hätte Schattierungen und Verwischungen einbauen sollen und bestimmt habe ich nicht den notwendigen Ernst an den Tag gelegt. Aber, he, ich habe es getan! 

Und weil ich gelesen habe, dass eigene Werke präsentiert werden sollen, hier ist es: 


Das Erlebnis, nun, es ist eher unbefriedigend. Die Entspannung ließ trotz des Zeitaufwandes und der Gestaltung des passenden, reizarmen Umfeldes auf sich warten. Im Gegenteil, mein Nacken verspannte sich und eigentlich wollte ich die Vorlage dauernd verändern, ergänzen und ganz anders machen. Auch das Drama um die adäquate Auswahl der passenden Farbe blieb aus. Ich fühlte mich dauernd in Grenzen, bzw. Linien verwiesen, die ich einzuhalten habe. Begrenzungen und Einschränkungen, dabei soll ich mich doch entspannen, kreativ sein und mich beglückt wohlfühlen. Jetzt und sofort. 

Warum wirkt es bei mir nicht.

 

Es ist halt kein Zeichenkurs. Es ist kontrollierte Schmalspurkreativität, die für manche, (wie es aussieht) sogar viele Menschen funktioniert. Sie fühlen sich bestätigt, kreativ und das größte Risiko besteht im Übertreten der vorgegebenen Linien. Vorkenntnisse, Fähigkeiten, Übung, Talente - nichts ist erforderlich, es geht einfach los und funktioniert. Der schnelle Erfolg ist gegeben. Für jeden und alle. Es ist einfach, problemlos, bequem und man erschafft etwas mit den eigenen Händen. Der Mensch wird zum vermeintlichen Schöpfer. Nun, eher zur Light-Version des Schöpfers inklusive reduzierter Kreativität - und passt damit prima in die Wünsche und Bedürfnisse der Zeit.

Ja, mag der gewiefte Ausmaler nun sagen, Gestaltungstherapie und künstlerische Betätigung sind doch nachgewiesenermaßen erholsam für den Geist, entspannend für den Körper und machen glücklich. Ja, sage ich, aber Kunst machen und Kunst anschauen, so einfach ist es dann doch nicht, da sollte und müsste man differenzieren. Auch Vergleiche mit Mandalas und Buddhismus werden bemüht, hinken aber beträchtlich hinterher. Wobei ich dem Ausmalen eine gewisse psychologische (Aus-)Wirkung nicht einmal absprechen mag und will. Nur, bei mir funktioniert es nicht. 

Was bleibt.

 

Ein neues Malbuch steht gleichbedeutend mit neuen Motiven und neuen Stiften, praktischerweise gibt es Bücher und Stifte als Bündel - und die Händler frohlocken, denn genau das ist der Punkt des Hypes: Es lässt sich Geld verdienen. Eine Menge Geld. Und ein Ende ist nicht in Sicht.

Ich für meinen Teil habe meine vielen Kohle-, Graphit- und Bleistifte in unterschiedlichen Härtegraden und Stärken gefunden. Und die werde ich nutzen. Ohne Vorgaben und Linien. Auf jungfräulich leerem Papier. Es hat doch etwas gebracht, das Experiment Malbücher für Erwachsene, nur nicht wie vorgesehen.

Donnerstag, 24. März 2016

der posamentierer posamentiert posamenterien.

Manchmal entdecke ich in den Online-Ausgaben der Zeitungen und Zeitschriften ein kleines und sehr feines Juwel. Zum Beispiel diesen Artikel, in dem es um alte Berufsbezeichnungen geht. Die haben es nämlich in sich. Obwohl sie tot sind. Vielleicht haben Sie die ein oder andere Bezeichnung einmal gehört, aber wissen dann doch nicht, was das sein soll. 

Haben Sie schon einmal von einem Pocher gehört? Das ist nicht nur der Name des zuweilen nervigen Mannes, der über Ihren Bildschirm hüpft, nein, das war der zuständige Mensch im Pochwerk, wo Gestein zerstampft wurde. Gesellschaftlich angesehen waren weder die Arbeit noch der Pocher. 

Um eine Idee von alten Berufen und den dazugehörigen Tätigkeiten zu bekommen, ja, dazu reicht der kurzweilige Artikel durchaus – und glücklicherweise listet er auch weiterführende Lesetipps. 

Natürlich will ich mehr! Mehr Wissen und das jetzt und sofort! 

Nehmen wir doch den Posamentierer. Das war einmal ein Beruf, der gar nicht so selten vorkam. Ich habe allerdings keinen blassen Schimmer, nicht einmal eine Ahnung, was der Mann gemacht hat. Posamentierer. Hm, sagt mir nichts, aber auch gar nichts. 

Und ist ein Wort, an dem bereits die Rechtschreibprüfung meiner Textverarbeitung scheitert. Gehen Sie ruhig mal auf die Seite des Allzweckmittels, genau, auf www.duden.de und tippen Sie Posamentierer ein. Na, was passiert? Nicht viel und schlauer sind Sie nun auch nicht. Also, schnell auf Posamenterie geklickt, da muss es doch erklärt sein! Ich erfahre, dass es sich bei Posamenterien um Waren handelt und eine Posamenterie ein Geschäft ist, in dem Posamenterien angeboten werden. Hm, nun ja, das habe ich mir anders vorgestellt!

Also, flugs das Internet bemüht und schaumaleinerguck: Unter http://alteberufe.de (und auch http://www.historische-berufe.de) liegt er, der Hort der Informationen, der Quell mannigfaltiger Geschichten und die Möglichkeit, um stundenlang zu stöbern und zu lesen. 

Und da habe ich ihn gefunden, den Posamentierer. Und nicht nur, warum er so hieß und was er den ganzen Tag gemacht hat, nein, ich kenne nun auch die üblichen und gebräuchlichen Bezeichnungen des Posamentierers. Hübsch, nicht?





Und jetzt haben wir Ostern, ein paar Feiertage stehen an, das Wetter soll eher durchwachsen werden und Sie haben eine Menge Zeit, um zu lesen, zu staunen und zu kichern - über alte Berufsbezeichnungen und Tätigkeiten, die es heute gar nicht mehr gibt.

Mittwoch, 24. Februar 2016

zögern, zaudern, socken stricken.

In der Grundschule lernte ich, wie alle Mädchen damals, sticken, stricken, häkeln. Also, ich sollte das lernen, von wollen war nie die Rede, gefragt wurde auch niemand, das macht man halt so. So lautete der Plan, bzw. der meiner Grundschullehrerin, humorvoller Haudegen der alten Garde. 

Die Sache mit dem Sticken, Häkeln und Stricken stand nun also an. Im Handarbeitsunterricht. Frohen Mutes ging es los – und schief. Das Problem, dessen ich mir in keinster Weise bewusst war? Ich war und bin Linkshänderin. Die einzige Linkshänderin weit und breit und vor allem in der Klasse. Gefühlt im kompletten Universum, denn was ich zustande brachte war alles, aber nicht schön und schon gar nicht das, was die anderen hinbekamen oder die Lehrerin wollte. Ich versuchte es. Das Ergebnis? Knoten, viel zu lockere Maschen, unglaublich stramme Maschen, trapezförmige Topflappen, schief umstrickte Kleiderbügel und traurig anmutende Teddybären. 

Meine Lehrerin versuchte es mit stoischem Druck und gnadenloser Härte. Das muss so und das geht so. Mit rechts. Punkt. Es ging nicht. Ich verstand einfach nicht, was mir da vermittelt werden sollte, ich konnte es nicht umsetzen und sie es mir nicht zeigen. Andere hatten Mütter, Tanten, Omas, die es ihnen zeigten konnten, ich war ziemlich allein auf weiter Flur und tanzte aus der Reihe. Ich verstand nichts und irgendwann wollte ich auch nicht mehr. Also, stricken und häkeln. 

Meine Tanten und Omas zuckten mit den Schultern, aber meine Mutter, reichlich brutal umtrainierte Ex-Linkshänderin, war tapfer: Sie, die mit rechts häkeln, sticken und stricken konnte, übte jeden Abend, wie die Abläufe mit der linken Hand zu bewerkstelligen sein könnten. Erst allein, dann mit mir. Und siehe da, ich biss mich durch, ich strickte (halbwegs entzückende) Teddybären, häkelte (weiterhin ziemlich schiefe) Topflappen und bestickte Taschentücher. Mit links. Nicht sonderlich schnell, von außen merkwürdig anzusehen und mit mäßigem Erfolg, aber ich tat es und die Ergebnisse musste sogar meine Grundschullehrerin zähneknirschend akzeptieren. Lob bekamen die anderen, gute Noten auch.

Diese Erfahrungen hingen mir in den Knochen. So sehr, dass ich die nächsten 35 Jahre keine Wolle mehr in die Hand nahm. Nähen, Nähmaschine – alles gut, aber einen Pullover häkeln oder Socken stricken? Niemals! Nicht einmal einen Schal! Schon bei dem Gedanken wurde mir schlecht und brach mir der Angstschweiß aus. 

Bis vor ein oder zwei Jahren. Da wollte ich Wollsocken. Nicht aus Polyester, Polyamid und sonstigen künstlichen Materialien. Ich wollte Wollsocken. Reine Naturwolle. Weich, warm und natürlich. Gibt es nicht, kriegen wir nicht, nehmen Sie doch was da ist, was Sie wollen, will keiner – kurz: Es gibt keine Wollsocken, die mir gefallen. Lediglich Mischgewebe, schreckliche Farben, merkwürdige Muster. 

Und nun? Socken stricken? Mit 5 Nadeln und dann noch Fersen stricken? Das schaffe ich nicht. Das kann ich nicht. Das Kindheitstrauma verfolgte mich. Ich war blockiert, fast schon ein bisschen verzweifelt. Das Vertrauen in meine Fähigkeiten war kaum bis gar nicht vorhanden. Aber ich wollte Wollsocken. Und ich gebe nicht auf. Niemals. Ich kann alles lernen. Oder zumindest versuchen. Das kann doch nicht so schwer sein! Hallo? Ich habe schon ganz andere Sachen gelernt und geschafft! 

Ich suchte, fragte und schaute mich um. Das Internet, eine Quell des Wissens, war mehr als hilfreich. Denn da war er plötzlich, der Weg, wie ich mit einer Rundstricknadel zwei Socken nicht nur gleichzeitig, sondern auch passend und inklusive Ferse stricken konnte. Aus reiner Wolle. 


Auch wenn es vielleicht nur Socken sind, die ich nun stricken kann, beweisen genau diese schlichten, einfachen Wollsocken eines: 

Mach doch einfach. Lauf nicht weg. Lauf drumherum. Nimm Umwege, aber gib nicht auf. Niemals. Such Dir Deinen Weg. Es gibt nämlich nie nur einen. Es gibt Möglichkeiten. Und wenn etwas für mich und zu mir nicht passt, heißt das noch lange nicht, ich bin unfähig oder blöd. Es bedeutet nur, da ist mehr. Und es gibt immer einen Weg. Und es muss nicht immer der sein, den alle nehmen.

Samstag, 2. Januar 2016

2016: ankommen und angekommen.

Foto: Pierino Cerliani

Zehnmal habe ich mitgemacht, mich 10 Jahre lang eingereiht und Weihnachtswünsche verschickt. 2016 feiert wortfeiler nämlich den 10. Geburtstag. Und weil den ewig gleichen Rhythmen, Schemata und Strukturen folgen so gar nicht mein Ding ist, habe ich mit dieser nicht vorhandenen Tradition gebrochen – und keine Weihnachtswünsche und auch keine Silvesterwünsche verschickt. 

Und mal ehrlich: Hat jemand gemerkt, dass zwischen den vielen Karten, Briefen, Mails und Postings kein Wort von mir war? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Das macht nichts, denn wirklich relevant, aussagekräftig und ernstgemeint sind die wenigsten der oftmals gutgemeinten Botschaften. Meist handelt es sich eher um einen vorgedruckten, langweiligen oder lapidaren Wink mit dem Strohmast, der vielleicht nicht einmal wahrgenommen, geschweige denn gelesen wird. 

Warum also jetzt? Ich könnte doch einfach die Klappe halten. Vor Weihnachten ist schließlich nach Silvester. Und da muss ich doch nicht noch etwas nachschieben. Doch! Ich will. Wie war das also mit 2015? 

Ich blicke ihm nach. Dem Jahr 2015. Kopfschüttelnd, staunend, empört, überrascht, allerdings mit wenig Wehmut, dafür mit ein bisschen zuversichtlicher Hoffnung auf Wertschätzung. Der eigenen und der für andere. Damit die, die ankommen, sich angekommen fühlen dürfen und die, die meinen, sie sind längst angekommen, auch wirklich ankommen. Klingt kompliziert? Ist es nicht, aber komplex. 

Die Umfragen und Meldungen hauen es uns nämlich immer wieder um die Ohren: Angst geht um. Ängste machen sich breit. Terrorwarnungen und -anschläge, Völkerwanderungen, Flüchtlingsströme und Wirtschaftsbetrug – auf nichts ist mehr Verlass und zu viele Menschen sehen sich in einer nicht mehr vorhersehbaren Welt, in der die eigene kleine Komfortzone vermeintlich bedroht und instabil wirkt. Wirklich? Denn: Die Kaufkraft steigt, die Löhne auch, die Lebenshaltungskosten steigen kaum und der Konsum läuft unverdrossen weiter. Warum also so viel Angst? Weil Angst Veränderungen bedeutet und wir uns lieber ausruhen und auf hohem Niveau jammern? Weil Ungewissheit bedrohlich ist und mögliche Enttäuschungen unschön sind? 

Angst kann doch auch ein Motor sein, eine Chance auf Entwicklungen, eine Erweiterung des Horizonts und nicht zuletzt Wertschätzung. Machen wir unsere Welt nicht kleiner als sie in Wirklichkeit ist? Und sind wir nicht ein bisschen spät dran, um Angst zu haben? 

Denn eigentlich baden wir nur die Folgen unseres eigenen Handelns und Tuns aus. Die Globalisierung läuft doch seit Jahrhunderten und wir sind es gewohnt, alles zu haben und zu bekommen – und das möglichst billig, günstig und preiswert. Und wir schauen nicht dahinter. Dorthin, wo die Rohstoffe, die wir freimütig verjubeln, herkommen. Auch nicht dahin, wo Menschen für uns schuften, damit wir es einfach und bequem haben. Und fragen wir uns, was billige Rohstoffe, Kleidung, Lebensmittel, Produkte und Reisen bedeuten? Sie sind billig für uns und haben dennoch keinen Wert. 

Uns geht es nicht gut? Oder nicht gut genug? Aber anderen geht es besser oder schlicht zu gut im Vergleich zu uns. Wirklich? Oder kriegen wir den Hals einfach nicht voll und gönnen anderen nicht das Schwarze unter den Nägeln? Wenn wir es nicht machen, macht es nachher noch ein anderer und die anderen machen es doch auch? Wer sind wir, dass wir uns einen Euro oder zwei entgehen lassen! Und die Moralkeule ist doch auch peinlich. 

Haben wir wirklich Probleme, Sorgen und Nöte oder verursachen wir sie nicht selbst. Und das seit Jahrhunderten. Damit es für uns noch ein wenig bequemer und billiger ist. Und wir vergessen, wir sind mittendrin. In der vernetzten, globalisierten Welt, in der weltweit gehandelt, fröhlich Waren hin- und hergeschoben werden. Von Waffen und Öl möchte ich erst gar nicht anfangen. Von Religionen auch nicht. 

Und die Welt klopft dann halt auch mal die Tür. Irgendwann können wir sie nicht mehr ignorieren. Und auch nicht die Folgen und Ursachen, die wir verdrängen möchten und erinnern uns an vermeintliche Werte und Tugenden, die nie welche waren und gar keine sind – wir schüren unsere eigenen Ängste. 

Und wir vergessen etwas: Entschuldigung, wir waren das. Wir machen das, wir machen mit und sind mittendrin. Weil Globalisierung nicht nur Waren betrifft, sondern immer auch Menschen. Wir sind die, die auf der richtigen Seite der Weltkugel hocken, reiben uns die Bäuche und fragen uns, wie es uns noch ein wenig besser gehen kann. Die anderen hatten und haben einfach Pech und sollen dort bleiben, wo wir sie nicht sehen. Und wenn sie schon hier bei uns sein müssen, sollen sie wenigstens nicht auffallen, sondern schön konform mitmachen.

Und wie kann 2016 sein? 

Wir sollten nie aufhören, es zu versuchen. Und Chancen erkennen. Und aus Bequemlichkeit nicht jede Abkürzung nehmen, die sich bietet und nicht auf blanke Polemik und oberflächliches Geplänkel reinfallen. Und nicht dauernd Fehler und Schuld bei anderen suchen. Und uns nicht klein denken und unsere kleine gedankliche Insel einfach verlassen. Denn Welt und Wirklichkeit werden nicht weniger furchteinflößend, wenn wir sie uns schön denken und reden und Tatsachen ausblenden. 

Wir sollten endlich ankommen. In der realen Welt. Dann wird das was mit dem neuen Jahr. Ohne Angst, mit Wertschätzung und dem Bewusstsein, wir sind alle ein Teil der Welt und mittendrin.