Donnerstag, 17. April 2008

Ich hab da was in petto!

Hat man einen unerwarteten Trumpf in der Hand oder schüttelt unerwartet ein As aus dem Ärmel, überrascht man das Gegenüber, denn man hat etwas in petto, womit niemand gerechnet hat. Aber woher kommt diese Redewendung?

Die Redensart in petto stammt von dem lateinischen in pectore und bedeutet in der Brust/auf dem Herzen. Erstmals tauchte der Ausdruck vor ca. 600 Jahren im Mittelalter auf. Papst Martin V. führte bei der Kardinalswahl ein Verfahren ein, bei dem der Name des auserwählten Kardinals zunächst mit den Worten Alios in pectore reservamus ... für sich behalten und somit geheim gehalten wurde. Der Grund ist klar: Die Ernennung eines Kandidaten barg auch gewisse Risiken in sich, durch die geheime Auswahl wurde derjenige geschützt und erst später offiziell und öffentlich ernannt. Starb der Papst vor der offiziellen Ernennung, erlosch auch die Ernennung in pectore. Der Vatikan ist bekanntlich in Italien und ebenso viele Kardinäle und Päpste waren Italiener, so wurde aus in pectore in petto und ging im Laufe der Zeit in den Sprachgebrauch über.

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