Freitag, 14. Dezember 2007

Den Letzten beißen die Hunde!

Steht so richtig Ärger ins Haus, ist jemand mit seiner Geduld am Ende oder das Wasser steht schon fast bis zum Hals, sagt man im Pott (und vielleicht anderswo auch): Jetzt ist aber Matthäi am Letzten!

Besonders Kinder hören diesen Satz schon das ein oder andere Mal, wenn dem Umfeld gleich der Geduldsfaden reißt. Jedenfalls ich erinnere mich sehr gut an diese Redewendung.

Aber wer ist überhaupt dieser Matthäi und wieso am Letzten?

The bible tells me so, wie ein Lied der vierziger/fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts so wahr sagt:

Diese Redewendung bezieht sich nämlich auf den Apostel Matthäus, der von Beruf eigentlich Steuereintreiber bzw. Zöllner war. War Matthäi am Letzten hieß dies, dass die Betreffenden bald kein Geld mehr haben werden und dann ist da auch noch der Steuereintreiber, der nämlich damals, wie auch heute noch, teilweise drakonische Strafen verhängen konnte. Wie diese damals genau aussahen, kann ich nicht sagen, aber die Redensart ist seit dem 16. Jahrhundert belegt und verbreitet. Fakt ist, wenn der Steuereintreiber noch den letzten Rest nahm, war man pleite und andere Wege, das Geld zu entrichten waren angesagt.

Die nächste Möglichkeit bezieht sich auch auf Matthäus, der, bevor er Jesus traf Levi hieß, aber auf eine Stelle in der Bibel. Es sind die letzten Worte von Jesus im Matthäusevangelium, gleichzeitig der Auftrag viele Taufen durchzuführen und den Glauben zu verbreiten und dann noch das Versprechen, immer bei den Aposteln und allen Gläubigen zu sein. Gemeint ist damit die Aussage, dass Matthäus bis zum letzten Tag der Menschheit den Glauben verbreiten würde. Da ich aber die meisten Bibelübersetzungen, besonders die von Luther, als nicht wirklich korrekt kenne, muss ich mal in einer altgriechischen Bibeln blättern, denn diese kommt dem Original am nächsten.

wortfeilchen

PS: Meinem Bruder und einem richtig netten Mann in Hannover alles Liebe zum Geburtstag!