Montag, 29. Oktober 2007

Monatsnamen - November

Unsere Monate hatten schon immer Namen, aber nicht immer gab es zwölf Monate. Bei den Römern wurde das Jahr lange lediglich in zehn Monate unterteilt. Bis sie durch astronomische Beobachtungen feststellten, dass ein Jahr aus zwölf Monaten besteht. Julius Cäsar führte daraufhin 153 v.Chr. einen neuen Kalender ein, der auch nach ihm benannt wurde: der Julianische Kalender.

Die zwei neuen Monate waren Januar und Februar und beide wurden, wie die darauf folgenden Monate auch, nach Göttern benannt: Januar - Janus, Februar - Februus, März - Mars, April - Aprillis, Mai - Maja, Juni - Juno, Juli und August - Julius Cäsar Augustus. Da der Januar und Februar an den Anfang des neuen Kalenders gestellt wurden, stimmte die Reihenfolge der Monate und deren Namen nicht mehr. Der September, der siebte Monat, rutschte an die neunte Stelle. Der achte Monat, Oktober, an die zehnte, usw.. Die Frage ist, warum nur die ersten sechs Monate des Jahres nach Göttern benannt wurden, die letzten sechs aber nicht. Gingen den Römern die Götter aus?

Um 800 n.Chr. wollte Kaiser Karl der Große deutsche Monatsnamen einführen, die sich aber nicht durchsetzten. Sie lauteten: Wintarmanoth, Hartung - Januar, Hornung - Februar, Lenzinmanoth - März, Ostarmanoth - April, Wunnimanoth - Mai, Brachmanoth - Juni, Hewimanoth - Juli, Aranmanoth - August, Witumanoth - September, Windumanoth - Oktober, Herbistmanoth - November und Heilagmanoth - Dezember.

Der ursprünglich neunte Monat, der November rutschte an die elfte Stelle, behielt aber dennoch seinen Namen als neunter Monat. Novem lautet die lateinische Bezeichnung für Monat neun.

Der November trägt auch die Beinamen Nebelmonat, Neblung, Windemonat, Windmonat und Wintermonat. Dazu auch hier ein Link.

In Holland wird der November auch Schlachtmonat oder Schlachtemond genannt, da zu dieser Zeit meist geschlachtet wurde, weil das Fleisch durch die niedrigen Temperaturen nicht so schnell verdarb. Auch altdänisch erinnert er daran, der November heißt slagtemåned; ebenso ist es im Altenglischen, dort heißt er Blotmonað bzw. Blótmónaþ.

Wer mehr über Monatsnamen in anderen Sprachen wissen möchte, hier ein Link.

wortfeilchen

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Heigeige? Heigeige!

Eine Freundin hört bereits ihr Leben lang ein Schimpfwort, das ihr Vater und ihre Großtante gerne benutzten bzw. immer noch gebrauchen: Die Heigeige.

Wobei sie nie die wirkliche Bedeutung oder den Ursprung des Wortes kannte. Bis heute:

Die Heigeige ist eigentlich eine Heugeige, österreichischen Ursprungs (dort Haigaign) und bezeichnet an sich ein Gestell, um Heu zu trocknen bzw. eine lange Stange, die das Heu auf dem Wagen hielt. Beide Dinge tragen den Namen Heugeige und ähneln äußerlich einer Geige. In Österreich heißt noch jemand so - der Grashüpfer. Im alltäglichen Sprachgebrauch widerfuhr der Heugeige im Laufe der Jahrhunderte eine Bedeutungswandlung und sie wurde zu einer umgangssprachlichen, scherzhaften Bezeichnung für einen großen, hageren Menschen, ein Schimpfwort. Wobei die Geige nicht geschlechterspezifisch ist und ebenso eine große, dünne Frau, wie ein großen, dünnen Mann meinen kann. Alternativen zur Beschimpfung sind Heuharfe oder Hopfenstange.

Die Heugeige ist auch heute noch als Heigeige in vielen Gegenden Österreichs gebräuchlich und ich frage mich eher, wie sie nach Bochum kam?

wortfeilchen

Montag, 22. Oktober 2007

Lieferung frei Haus ...

... oder wieso bringt der Storch die Kinder?

Genau genommen soll es der Weißstorch mit dem roten Schnabel sein, der die Kinder bringt. Wollten Kinder es ganz genau wissen, wurde ihnen gesagt, dass Meister Adebar (so sein Märchenname) die Kinder aus dem Brunnen holt, der zukünftigen Mutter ins Bein beißt und ihr anschließend das Baby ins Bett legt.
Aufklärung jugendfrei!

Der Hintergrund?
Störche sind liebevolle Eltern, die ihrem Partner ein Leben lang treu bleiben und sich äußerst intensiv um ihren Nachwuchs und auch um alte oder kranke Störche kümmern.
Im alten Rom gab es sogar das Storchengesetz (Lex Ciconaria); ein Gesetz, dass Kinder dazu verpflichtet sich um ihre Eltern zu kümmern. Störche leben oft in der Nähe von Teichen, Seen, Sümpfen und Mooren, wo sich laut Volksglauben die Seelen ungeborener Kinder aufhalten. Sie sind aber auch als Frühlingsboten und Glücksbringer bekannt und werden vielleicht deswegen mit Kindersegen in Verbindung gebracht?

Dann gibt es noch die sogenannten Storchschnabelgewächse, zu denen auch Pelargonien gehören. Viele sind als Heilkräuter bekannt und eine von diesen Pflanzen soll sich, als Tee getrunken, auf den Hormonspiegel auswirken und so die Fruchtbarkeit der Frau beeinflussen.

wortfeilchen

PS: Bei mir war es übrigens ganz anders. Mein Vater fragte sich als Kind natürlich auch, woher die Kinder kommen und fragte dummerweise seine Mutter. Die verwies ihn auf einen Teich in der Nähe, wo mein Vater daraufhin stundenlang am Ufer saß und auf Babys warte. Da er sich im Nachhinein über seine Leichtgläubigkeit ärgerte, verpasste er mir diese Geschichte natürlich auch, ergo kommen Kinder aus dem Poggeteich, nicht vom Storch.

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Effizient und effektiv ...

... oder wo ist der Unterschied zwischen Effizienz und Effektivität?

Etwas, das effektiv ist, ist noch lange nicht effizient: Bei der Effektivität geht es um den Nutzen, also schlicht um das Ergebnis. Bei Effizienz um mehr, nämlich das Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen.

Ein Beispiel?

Ich könnte in einer Stunde drei Texte schreiben, habe also viel geleistet und bin effektiv. Schreibe ich in einer Stunde aber nur einen Text, ist dieser Text garantiert fehlerfrei und perfekt ausgearbeitet, ich arbeite also effizient.
Natürlich ist es für mein Konto besser ganz viele Texte zu schreiben, weil ich dann in kurzer Zeit viel Geld verdiene, aber die Qualität bleibt auf der Strecke. Kurzfristig erscheint Effektivität sicherlich als vorteilhafter, denn die Masse bringt´s; aber Effizienz ist die klügere Wahl, da fehlerfreie Texte, die rund klingen, Kunden und mir garantiert
besser gefallen und mehr Erfolg bringen.

Noch eins?

Ein anderer Fall ist einkaufen. Ich gehe nicht gerne einkaufen, außer Bücher jagen und auf Wochenmärkte, also schreibe ich mir vorher einen Zettel und düse durch den Supermarkt. Das geht schnell und ist effektiv. Noch vorteilhafter ist es, den Einkaufszettel so zu schreiben wie der Supermarkt aufgebaut ist, denn dann laufe ich wirklich nur einmal durch und nicht hin und her oder vor und zurück. Damit ich aber morgen nicht wieder einkaufen muss, plane ich alles, was ich kaufen will bzw. muss, klapper strategisch alle Läden ab, wo ich etwas brauche wiederum strategisch ab und habe ein paar Tage Ruhe. Das geht auch schnell, spart aber noch mehr Zeit und Aufwand und ist somit effizient.

Also sollte man gründlich abschätzen, ob man lieber effektiv oder effizient sein mag und vor allem überlegen, welches Wort man nutzt.

wortfeilchen

Dienstag, 16. Oktober 2007

Wie bin ich ....

.... oder welcher Persönlichkeitstyp bin ich nach dem Test von Egoload?

Ich bin eine harmoniebedürftige Idealistin:

Der harmoniebedürftige Idealist zeichnet sich durch eine komplexe Persönlichkeit und ein reichhaltiges Innenleben aus. Er ist von Natur aus warmherzig, Anteil nehmend und einfühlsam. An sich und andere stellt er hohe Erwartungen. Für seine Mitmenschen hat er ein gutes Gespür und ist oft ein sehr guter Menschenkenner. Meistens ist er jedoch zurückhaltend und vertraut seine Gedanken und Gefühle nur wenigen Menschen an, denen er vertraut. Ablehnung oder Kritik verletzt ihn tief. Konfliktsituationen sind ihm unangenehm, er bevorzugt harmonische Beziehungen. Wenn ihm ein Ziel aber wirklich wichtig ist, kann er es mit an Sturheit grenzender Beharrlichkeit auch gegen Widerstände durchsetzen.

Dieser Persönlichkeitstypus besitzt eine lebhafte Fantasie, manchmal eine nahezu hellsichtige Intuition und ist häufig sehr kreativ. Hat er ein Projekt erst einmal in Angriff genommen, setzt er alles daran, seine Ziele zu erreichen. Im Alltag erweist er sich oft als ausgezeichneter Problemlöser. Er möchte den Dingen auf den Grund gehen und besitzt eine natürliche Neugier und einen großen Wissensdurst. Gleichzeitig ist er aber sehr praktisch orientiert, gut organisiert und in der Lage, auch komplexe Situationen strukturiert und überlegt in Angriff zu nehmen. Wenn er sich auf eine Sache konzentriert, tut er dies zu 100% - gelegentlich versinkt er so in seiner Aufgabe, dass er alles andere um sich herum vergisst. Das ist das Geheimnis seines oft großen beruflichen Erfolgs.

Als Partner ist der harmoniebedürftige Idealist loyal und beständig; eine dauerhafte Beziehung ist ihm sehr wichtig. Sich Hals über Kopf zu verlieben, ist allerdings nicht seine Sache, ebenso wenig wie schnelle Abenteuer. Manchmal tut er sich ein bisschen schwer, seine Zuneigung deutlich zu zeigen, obwohl seine Gefühle tief und echt sind. In puncto Freundeskreis lautet sein Motto: weniger ist mehr! Neuen Kontakten gegenüber ist er nur begrenzt aufgeschlossen, lieber investiert er seine Energie in wenige und enge Freundschaften. Seine Ansprüche an Freunde und Partner sind sehr hoch. Da er Konflikte scheut, zögert er lange, etwaige Unzufriedenheiten zur Sprache zu bringen, und wenn er es tut, ist er sehr bestrebt, niemanden dadurch zu verletzen.

Folgende Adjektive passen zu deinem Typ: introvertiert, theoretisch, gefühlsbetont, planend, idealistisch, harmoniebedürftig, einfühlsam, friedliebend, empfindsam, ruhig, mitfühlend, gewissenhaft, beharrlich, kompliziert, unauffällig, warmherzig, komplex, fantasievoll, inspirierend, hilfsbereit, anspruchsvoll, kommunikativ, zurückhaltend, empfindlich, verletzlich.

Es könnte schlimmer sein, oder?

wortfeilchen

Montag, 15. Oktober 2007

Ich fress kein Papier ...

... oder woher kommt die Redensart kein Blatt vor den Mund nehmen?

Jemand, der kein Blatt vor den Mund nimmt, spricht Dinge offen, direkt und unbeschönigt aus. Es gibt zwei Möglichkeiten, woher diese Redewendung kommt:

Als die Gummistiefel noch aus Holz waren, gab es kein Fernsehen, kein Radio und schon gar nicht Internet. Man musste sich persönlich unterhalten, um an die neusten Gerüchte und Informationen zu kommen. Darum ging man auch ins Theater. Auf der Bühne konnte man seine Meinung sagen, aber nicht jede Bühne hatte genug Geld, um sich teure Kostüme und Masken zu leisten. Dennoch wollte man ungestraft auch ungehörige Dinge sagen, auf die möglicherweise eine Strafe stand. Denn damals waren die Sitten und Gesetze viel strenger und so manche Aussage galt als anstößig, weil sie obzön oder politisch nicht korrekt war. Die Schauspieler hielten sich Blätter vor den Mund, unterschieden sich so von anderen Akteuren, niemand konnte sie erkennen und wegen ihrer deutlichen Worte zur Rechenschaft ziehen.

Die andere Möglichkeit stammt aus dem kirchlichen Bereich; möglicherweise sogar aus der Bibel. Wiederum erfuhr man die neusten Gerüchte nicht aus den Medien, weil es diese nicht gab. Anständige Menschen gingen nicht ins Theater, aber in die Kirche. Hier hielt man sich ebenfalls ein Blatt vor den Mund, um in Ruhe und unbemerkt mit seinem Nachbarn über Dinge zu unterhalten, die für Ohren anderer nicht bestimmt waren.

Der Bereich gibt aber noch mehr her. Eine weitere Erklärungsmöglichkeit findet man hier.

wortfeilchen

Samstag, 13. Oktober 2007

besonders.

Was ist besonders?

Ich habe nachgedacht. Jemanden als besonders zu bezeichnen kann sehr positiv, aufwertend, fast schon auszeichnend sein. Dieser Mensch ist ganz speziell und einmalig.

Der Aussage ich bin besonders haftet schon eine anmaßende Arroganz an, die sehr oft die eigenen Selbstzweifel zeigt und daher meist eher nach Bestätigung schreit.

Im Lexikon habe ich dies gefunden:
be|son|ders [Adv. ] 1 getrennt von anderen, gesondert, für sich; einige Ausstellungsstücke sind b. aufgestellt; das muss ich mir b. hinlegen, hinstellen, sonst vergesse ich es; diese Frage muss noch b. besprochen werden 2 [Abk.: bes.] vor allem, hauptsächlich; b. darüber habe ich mich sehr gefreut; darüber habe ich mich (ganz) b. gefreut; die Reise war b. für das Kind sehr anstrengend; ich möchte b. betonen, dass … 3 außerordentlich, in hohem Maße; b. gut, schön, schwierig
Nummer 3 zeigt deutlich, dass die Bedeutung variiert: Mag man jemanden, sagt man, Du bist für mich ganz besonders. Mag man jemanden nicht, kann man es auch sagen, meint aber wahrscheinlich eher, Du bist anstrengend, schwierig, unmöglich ...

Daher habe ich mich mal nach Synonymen für besonders umgeschaut und habe viele gefunden:
speziell, eigen, egozentrisch, enorm, extrem, außerordentlich, reizvoll, aphrodisierend, apart, aufregend, anregend, abnorm, bizarr, eigenartig, sonderlich, irrational, ausgefallen, außergewöhnlich, extraordinär, durchgeknallt, abgefuckt, idiotisch, megascheiße, plemplem, supi, nicht so gut, doof, schlecht, mist ...
Was ist besonders? Liebe ist besonders, denn sie ist besonders schwer zu finden, aber ansonsten?

PS: Wenn jemand etwas zur Etymologie des Wortes besonders weiß, bitte melden. Interessiert mich sehr!

Dienstag, 9. Oktober 2007

Kreativ-Box 2

Ich habe Glück gehabt und bekomme ein Kistchen - und werde sicher berichten,
  • ob ich mir vor Verzweiflung die Haare zu Berge stehen.
  • ob ich vor Wut vor Türrahmen trete.
  • ob ich mein Gehirn in Frage stelle.
  • ob ich erfolgreich und überheblich grinse.
Ich bin neugierig und freue mich.

wortfeilchen

Kreativ-Box

Ich bin latent neugierig und liebe Herausforderungen und Rätsel. Kreativ bin ich auch sehr gerne und alles, was Kreativität anregt, finde ich richtig gut! Da kommt mir der Tipp von Klaus Handner sehr gelegen!

Kirstin Nickelsen ist auf eine Box gestoßen, die 10 Aufgaben und 3 Gegenstände beinhaltet, die mein Gehirn an ungeahnte Grenzen bringen könnten. Hier der Link zur Maschinistin für Wirtschafts- und Teammediation.

Daher hier meine Bewerbung:
Ich will! Ich habe keine Angst zu versagen.

wortfeilchen

Sonntag, 7. Oktober 2007

Dreifachvokale

Triphthonge sind Dreifachlaute, die aus drei Vokallauten bestehen. Drei nebeneinander stehende, ineinander übergehende vokalische Laute, die zusammen eine Silbe bilden und auch als eine gesprochen werden. Miau oder das französische Wort ouaille (Schaf) sind Beispiele dafür.

Dreifachvokale sind keine reinen Triphthonge, da es sich um eine Zusammensetzung von Silben handelt, die einzeln gesprochen werden.

Im Gegensatz zur alten Rechtschreibung gibt es aber in der neuen Rechtschreibung die Vorgabe, dass drei aufeinanderfolgende Vokale zwar nicht wie einer gesprochen, aber hintereinander geschrieben werden.

Beispiele sind:
  • Kaffeeersatz
  • Seeelefant
  • Schneeeule
  • Teeei
  • Hawaiiinsel

Sieht ähnlich merkwürdig wie Dreifachkonsonanten aus, ist aber richtig.

wortfeilchen

Donnerstag, 4. Oktober 2007

dreifachkonsonanten

Ja! Laut neuer Rechtschreibung bin ich nicht nur selbstständig (und meine Hände zittern immens, während ich das -st zweimal tippe), es existieren auch einige Dreifachkonsonanten, die nicht nur komisch aussehen, sondern für mich auch merkwürdig aussehen.

Hier ein paar Beispiele:
  • Schlammmassen
  • Stofffülle
  • Flanelllappen
  • Flusssand
  • Delikatesssenf
  • Messskala
  • Nussschale
  • Genusssucht
  • Fitnessstudio
  • Bissspuren
  • Schlussstrich